„Das letzte Abendmahl“, Deckenfresko von Januarius Zick in der Basilika

„Bau- und Verzierungsdirektor“ der KlosterkircheJanuarius Zick

Ein bekannter Hofmaler, obendrein ehrgeizig und innovativ: Januarius Zick (1730–1797) verdrängte seinen Vorgänger vom Posten des Bauleiters in Wiblingen. Mit den grandiosen Deckenfresken schuf er sein Hauptwerk und machte die Klosterkirche zu einem Juwel des Frühklassizismus.

Zwickelbild am Deckenfresko im Mönchschor der Basilika, 1780

Die Wiblinger Fresken steigerten seinen Ruhm.

Was verschlägt einen Münchner nach Trier?

Januarius Zick lernte die Malerei bei seinem Vater und arbeitete mit bei der Ausmalung der Würzburger Residenz und im Bruchsaler Schloss. Anschließend trat er eine Studienreise nach Paris, Basel und Rom an. 1760 oder 1761 erhielt Zick den bedeutenden Posten des Hofmalers beim Erzbischof und Kurfürsten von Trier. Zu dieser Zeit schuf er vor allem Tafelbilder: Portraits, Bilder mit religiösen und historischen Themen sowie Genreszenen, die auch beim aufsteigenden Bürgertum begehrt waren.

Eine Porträtsilhouette des Künstlers in der Klosterkirche

Porträtsilhouette Zicks in der Klosterkirche.

Ehrgeizig und modern. Wie macht sich das bemerkbar?

1778 wurde Zick nach Wiblingen berufen, um die Deckenfresken der Klosterkirche zu malen. Der ehrgeizige Maler entwickelte darüber hinaus ein Gesamtkonzept für die Gestaltung des Kirchenraums „nach antikem Geschmack“. Sein moderner frühklassizistischer Entwurf überzeugte den Konvent. Als „Bau- und Verzierungsdirektor“ verdrängte Zick seinen Vorgänger Johann Georg Specht und übernahm die gesamte Bauleitung. Zick lieferte Vorlagen für die Altäre und die Kanzel und er malte die Deckenfresken.

Medaillon der Ehrentafel Zicks in der Klosterkirche mit Inschrift, 1780

Er setzte sich selbst eine Ehrentafel.

Wie bedeutend war der Auftrag in Wiblingen?

Die Fresken der Klosterkirche von Wiblingen gelten heute als Hauptwerk von Januarius Zick. Der Maler erlebte mit der Ausgestaltung der Klosterkirche den Start in seine zweite, noch größere Karriere als einer der bedeutendsten Freskenmaler Süddeutschlands. Ganz und gar nicht bescheiden hat sich Zick in der Klosterkirche Wiblingen selbst eine Ehrentafel gesetzt: „Dem berühmten Mann Januarius Zick aus Koblenz, Maler und Architekt zugleich, wegen der Regelmäßigkeit des Innendekors dieser Kirche 1780“.

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