Mittwoch, 4. November 2015

Kloster Wiblingen, Ulm-Wiblingen | Allgemeines KLOSTERKIRCHE ST. MARTIN UND DER MARTINSTAG

Kirchen auf der ganzen Welt tragen seinen Namen: Der heilige Martin ist bis heute berühmt für seine bildstarke Geschichte. Er ist der Heilige, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte. Am 11. November wird an den Heiligen erinnert, wenn am Martinstag viele Kinder mit ihren Laternen durch die Straßen ziehen. Die große Klosterkirche von Wiblingen ist dem Heiligen Martin geweiht – und das ist ein Hinweis auf ihr hohes Alter.

Am 11.11. ist der Tag des heiligen Martin, Patron der Klosterkirche von Wiblingen

Kirchen auf der ganzen Welt tragen seinen Namen: Der heilige Martin ist bis heute berühmt für seine bildstarke Geschichte. Er ist der Heilige, der seinen Mantel mit einem Bettler teilte. Am 11. November wird an den Heiligen erinnert, wenn am Martinstag viele Kinder mit ihren Laternen durch die Straßen ziehen. Die große Klosterkirche von Wiblingen ist dem Heiligen Martin geweiht – und das ist ein Hinweis auf ihr hohes Alter.

MARTIN, BISCHOF DES 4. JAHRHUNDERTS IN TOURS
Martin wurde um 316 n. Chr. im heutigen Ungarn als Sohn eines römischen Soldaten geboren und wuchs in Italien auf. Schon den Knaben Martin faszinierte der neue Glaube der Christen. Tatsächlich getauft wurde er aber erst 26 Jahre später. Denn, dem Willen seines Vaters folgend, wurde Martin römischer Soldat – und die durften nicht Christen sein. Wegen des Glaubens soll er nach 25-jähriger Dienstzeit die Armee verlassen haben. Er zog nach Frankreich, in die Gegend des heutigen Tours, wo er sich als Einsiedler niederließ. Sein Ruf als frommer Wundertäter zog die Menschen an: Bald sammelten sich über 60 Mönche um ihn. Für Martin war das ein Grund, wieder in die Einsamkeit zu ziehen – was seine weitere Karriere als frommer Mann nicht behindern sollte. Im Jahre 372 wird er zum Bischof von Tours geweiht. Unter großer Anteilnahme der Menschen in Tours wird Martin am 11. November im Alter von 81 Jahren beerdigt.

BEKANNTES BRAUCHTUM MIT LANGER TRADITION
Die Geschichte, für die der Heilige bis heute berühmt ist, soll sich an einem kalten Wintertag im heutigen Amiens zugetragen haben. Dort saß am Stadttor ein frierender Bettler. Martin teilte an diesem Tag seinen Mantel mit seinem Schwert und gab dem Bettler die Hälfte davon ab. Was aber hat das bis heute lebendige Brauchtum mit seinem Leben und Wirken zu tun, stimmungsvolle Laternenumzüge, knusprige Martinsgänse und duftende Hefeteigmänner? Für die Tradition der Laternen gibt es eine Ableitung aus dem Alltag der Bauern des Mittelalters. Wenn im November die Feldarbeit beendet war, entzündeten die Bauern auf den abgeernteten Feldern große Feuer. Der Überlieferung nach trugen arme Kinder dieses Feuer mit Fackeln durch die Städte und erbettelten Obst und Gebäck. Und die fette Martinsgans? In früheren Zeiten war der Martinstag ein Zahlungstermin nach der Ernte, bei dem Abgaben geleistet werden mussten – und eine gemästete Gans war nicht unüblich.

VIELE POPULÄRE ERKLÄRUNGEN UND LEGENDEN
Eine zweite Überlieferung besagt, dass nach dem Martinstag die 40-tägige Fastenzeit bis Weihnachten, die heute kaum mehr bekannt ist, begann. Die Gans und die süßen Hefeteigmänner waren das letzte Festmahl vor den mageren Tagen. Besonders populär ist allerdings eine andere Erklärung für die Verbindung zwischen dem Heiligen und den Gänsen: Als das Volk von Tours Martin zum Bischof machen wollte, fühlte er sich nicht würdig genug und versteckte sich in einem Gänsestall. Das Geschnatter der Vögel verriet ihn. Die Taten des heiligen Martin und seine Geschichte ließen ihn zum Patron der Armen, der Bettler und der Soldaten, der Pferde, der Gänse und der Fruchtbarkeit der Felder werden.

DIE KLOSTERKIRCHE ST. MARTIN IN WIBLINGEN
Die majestätische Klosteranlage von Wiblingen mit ihrer Klosterkirche wurde 1093 von den Grafen Hartmann und Otto von Kirchberg gestiftet und von Benediktinermönchen aus St. Blasien im Schwarzwald bezogen. Die Gründungskirche wurde St. Martin geweiht – und das ist ein Hinweis auf die alte christliche Tradition an diesem Ort. Viele frühe Kirchen wurden dem Heiligen und Bischof des 4. Jahrhunderts geweiht. Wie die damals errichtete Anlage genau ausgesehen hat, ist weitgehend unbekannt. Im 18. Jahrhundert war Kloster Wiblingen so wohlhabend, dass man einen großzügigen Neubau der gesamten Anlage in Angriff nahm, ein typisches Bauprojekt der oberschwäbischen Klöster der Barockzeit. Aus dieser Zeit stammt ein prächtiges Deckenfresko im Kapitelsaal des Klosters. Franz Martin Kuen malte hier den heiligen Martin als Bischof – und mit ihm einen Putto, der eine Gans als Abzeichen des Heiligen trägt. Ein weiteres Bild von Martin findet sich in der Klosterkirche, am rechten Chorbogen. Und am 11.11. ist natürlich auch im einstigen Kloster Wiblingen die Martinstradition lebendig: Ein Martinszug, ausgehend um 18.00 Uhr vom nahe gelegenen Albvereinshaus am Binsenweiher, endet im Klosterhof mit einem kleinen Martinsspiel.

Öffnungszeiten Kloster Wiblingen
1. November bis 31. März
Sa, So und Feiertage 13.00 – 17.00 Uhr

Kloster Wiblingen
Schlossstraße 38
89079 Ulm-Wiblingen
Telefon +49 (0) 731. 502 89 75
Telefax +49 (0) 731. 502 58 12
info@kloster-wiblingen.de

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