Mittwoch, 9. September 2020

Kloster Wiblingen, Ulm-Wiblingen | Allgemeines Der 14. September ist der Tag der Kreuzerhöhung

Am 14. September wird in der katholischen Kirche das Fest der Erhöhung des heiligen Kreuzes gefeiert. Der Tag hat seinen Ursprung in der Auffindung des Kreuzes Christi durch die heilige Helena, die Mutter von Kaiser Konstatin dem Großen, in Jerusalem. Konstantin ließ an dieser Stelle die Grabeskirche erbauen, die am 13. September 335 geweiht wurde. Ein Tag nach der Weihe, am 14. September, soll den Gläubigen das Kreuz erstmals hocherhoben gezeigt worden sein. Auch im Kloster Wiblingen wird noch heute eine Heilig-Kreuz-Reliquie bewahrt. Ihre Geschichte lässt sich in den Deckengemälden der Klosterkirche und des Kapitelsaals entdecken.

WER WAR DIE HEILIGE HELENA?
Die heilige Helena, geboren um 248/50 in der Provinz Bithynien am Bosporus, stammte vermutlich aus ärmlichen Verhältnissen. Bekannt wurde sie durch ihren Sohn, den römischen Kaiser Konstantin I. Den Titel erbte er von seinem Vater. Im Jahr 317 verlieh Konstantin seiner Mutter den Ehrentitel „Augusta“ – Kaiserinmutter. Helena wandte sich dem Christentum zu und ließ sich 312 taufen. Durch ihren Einfluss war Konstantin der neuen Religion gegenüber aufgeschlossen. 313 ließ er im Toleranzedikt von Mailand das Christentum als Religion anerkennen: Die Christen wurden nicht mehr verfolgt und durften ihre Religion frei ausüben. Damit ebneten Kaiser Konstantin und seine Mutter Helena dem Christentum den Weg zur Weltreligion.

 

DIE ENTDECKUNG DES HEILIGEN KREUZES
Mit über 70 Jahren unternahm Helena 326 eine Reise nach Jerusalem. Reiseanlass war ein Traum mit dem göttlichen Auftrag, die heiligen Stätten wiederzufinden. Das Kreuz Christ wurde unter dem Venus-Tempel auf dem Berg Golgota vermutet. Helena grub an der Stelle, bis drei Kreuze zum Vorschein kamen. Um zu beweisen, dass es sich um das Kreuz Christi handelte, soll sie die Fundstücke an einer Toten getestet haben. Diese soll daraufhin zum Leben erwacht sein. Für Helena bestätigte das die Authentizität der Reliquie. Von dem Kreuz soll sie große Stücke mit nach Europa genommen haben. Bis heute gelten sie als Ursprung vieler Kreuzreliquien.

 

DIE ANFÄNGE DES KLOSTERS WIBLINGEN

Im Jahr 1093 stifteten die Grafen Hartmann und Otto von Kirchberg das Kloster Wiblingen. Mit ihrer frommen Gründung sorgten die Adeligen für ihr eigenes Seelenheil und das ihrer Nachkommen. Der Kreuzgang von Wiblingen beherbergte über viele Generationen die Gräber der Familie. Als kostbares Vermächtnis der Stifter verwahrt das Kloster noch heute eine Reliquie vom Kreuz Christi. Die Grafen hatten die kostbare Reliquie von Papst Urban II. als Dank für ihre Teilnahme am 1. Kreuzzug erhalten. Die Aufbewahrung in einem Schrein in der Klosterkirche machte das neue Kloster zu einem großen Anziehungspunkt für Pilger. Die Geschichte der Kreuzreliquie und ihre Bedeutung für Wiblingen sind im Kloster und seiner Ausstattung allgegenwärtig.

 

DIE RELIQUIE IN DER KIRCHE

Die Klosterkirche ist das Zentrum der gesamten Klosteranlage. Sie beherrscht durch ihre Größe und die Wucht der beiden Turmstümpfe den gesamten Hof. Die fast wehrhafte Front der Kirche lässt nichts von dem festlichen Innenraum erahnen, der sich öffnet, wenn man durch das Kirchenportal tritt. Mit ihrer einheitlichen Ausstattung einschließlich der Kanzel und den Altären ist sie ein eindrucksvolles Raumkunstwerk des frühen Klassizismus. Im räumlichen Zentrum der Kirche und in ihrer Ausstattung steht die wertvollste Reliquie, die Kreuzreliquie. So zeigen die Deckenfresken von Januarius Zick die biblische Kreuzigungsgeschichte, dazu die Legende von der Auffindung des Kreuzes und schließlich Begebenheiten um die Wiblinger Kreuzreliquie.

 

DIE RELIQUIE IM KAPITELSAAL

Der Kapitelsaal befindet sich im Ostflügel des Konvents. Außen erinnert die Fassade dieses Baus mit dem ausschwingenden Mittelpavillon an ein Schloss. Der Kapitelsaal selbst geht, wie der Bibliothekssaal, über zwei Geschosse. Hauptschmuck des Saals ist das große Deckenbild, 1754 von Franz Martin Kuen gemalt. Wie in der Kirche erstrahlt auch hier die Kreuzreliquie im Mittelpunkt. Die östliche Bildszene zeigt die Verehrung des heiligen Kreuzes nach seiner Wiederauffindung und öffentlichen Aufrichtung. Gegenüber übergeben die Grafen von Kirchberg einen Klosterplan an die Mönche, die als Stifter hier an prominenter Stelle gezeigt werden.

 

 

Service und Informationen

ÖFFNUNGSZEITEN Kloster Wiblingen

täglich 10.00 bis 17.00 Uhr; 

Bibliothekssaal geschlossen:

19. September 2020 11.00 bis 13.30 Uhr

26. September 2020 11.00 bis 13.30 Uhr

10. Oktober 2020 11.00 bis 13.30 Uhr und 15.00 bis 16.00 Uhr

17. Oktober 2020 14.00 bis 15.00 Uhr

24. Oktober 2020 11.00 bis 13.30 Uhr

31. Oktober 2020 11.00 bis 13.30 Uhr

 

PREISE

Erwachsene 5,00 €

Ermäßigte 2,50 €

Familien 12,50 €

 

KONTAKT

Kloster Wiblingen
Schlossstraße 38
89079 Ulm-Wiblingen
Telefon +49 (0) 731. 502 89 75
info@kloster-wiblingen.de

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