Dem Heiligen geweiht
Die Geschichte von Sankt Martin, der für seine Barmherzigkeit und Bescheidenheit verehrt wird, hat sich bis heute im kulturellen Gedächtnis erhalten. Sein Gedenktag ist geprägt von farbenfrohen Traditionen: Kinder ziehen mit Laternen durch die Straßen, die Martinsgans wird serviert, und vielerorts prägen ihm geweihte Kirchen das Stadtbild – so auch die Basilika des Klosters Wiblingen. Bereits ihre Vorgängerbauten waren dem Heiligen Martin geweiht. Und im 18. Jahrhundert setzte die Benediktinerabtei ihre Verbundenheit mit dem Heiligen durch den Bau der barocken Basilika fort. Ein kunstvolles Deckenfresko im Kapitelsaal zeigt ihn in Begleitung einer Gans und eines Engels.
Bunte Laternen und neue Öffnungszeiten
Ab November lädt das Kloster Wiblingen mit der Wintersaison angepassten Öffnungszeiten zur Erkundung seiner prächtigen Anlage ein. Die Basilika ist täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet; das Museum im Konvent und der berühmte Bibliothekssaal sind bis Jahresende an den Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 13.00 bis 17.00 Uhr zugänglich. Zu den Höhepunkten des Martinstages zählen traditionelle Laternenumzüge. Auch in Wiblingen wird ein solcher begangen: Am Montag, 11. November startet der Umzug um 17.30 Uhr an der Sägefeldschule. Groß und Klein ziehen mit leuchtenden Laternen, musikalischer Begleitung durch den Musikverein Wiblingen und einem Reiter bis zum Klosterhof, wo das Martinsspiel aufgeführt wird.
Barmherziger Soldat und beliebter Heiliger
Sankt Martin von Tours zählt zu den bekanntesten und beliebtesten Heiligen. Er wurde 316 n. Chr. im heutigen Ungarn geboren und wuchs in Italien auf, wo er zunächst wie sein Vater als Soldat diente. Sein Ruf als barmherziger Heiliger gründet auf einer Legende: An einem kalten Wintertag teilte er seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. In der folgenden Nacht erschien ihm Christus im Traum, bekleidet mit der Mantelhälfte. Dieses Erlebnis bewegte Martin, sein Leben dem Glauben zu widmen. Er ließ sich taufen, verließ das Heer und führte zunächst ein Leben als Einsiedler. Später wurde er zum Bischof geweiht und am 11. November 397 zur letzten Ruhe gebettet – ein Datum, das bis heute mit Bräuchen und Feierlichkeiten begangen wird.
Festtag mit viel Brauchtum
Die Traditionen am Martinstag sind lebendig und vielfältig: Der Laternenumzug soll auf mittelalterliche Bräuche zurückgehen, als Bauern nach dem Ende der Feldarbeit im November Feuer entzündeten und Kinder das Licht in die Städte trugen, um Gebäck und Obst zu erbitten. Die Martinsgans hat eine eigene Legende: Martin versteckte sich der Überlieferung nach vor seiner Ernennung zum Bischof bescheiden im Gänsestall, doch das Geschnatter der Tiere verriet ihn. Eine andere Erklärung sieht im Festtag der Gans einen Abschied vom kulinarischen Genuss vor Beginn der am 11. November startenden Fastenzeit.
Service und Information
Öffnungszeiten
Museum im Konventbau
1. November bis 31. Dezember
Sa, So, Feiertag 13.00 bis 17.00 Uhr
1. Januar bis 14. März 2025
12.00 bis 16.00 Uhr
Bibliothekssaal
1. November bis 31. Dezember
Sa, So, Feiertag 13.00 – 17.00 Uhr
1. Januar bis 14. März 2025
12.00 bis 16.00 Uhr
Basilika St. Martin
1. November bis 28. Februar
Mo – So, Feiertag 9.00 – 17.00 Uhr
Eintritt
Bibliothekssaal mit Museum im Konventbau
Erwachsene 5,50 €
Ermäßigte 2,80 €
Familien 13,80 €
Basilika St. Martin
Eintritt frei
Kontakt
Kloster Wiblingen
Schlossstraße 38
89079 Ulm-Wiblingen
Telefon +49(0)7 31.2 70 13 500
info@kloster-wiblingen.de