Kloster Wiblingen

Fragmente aus der alten KlosterkircheZwei Altarflügel

Von der Ausstattung der mittelalterlichen Klosterkirche ist nur wenig bekannt und kaum noch etwas erhalten. Umso überraschender war der spannende Fund zweier Altarflügel mit Heiligendarstellungen auf dem Dachboden des Wiblinger Pfarrhauses.

Blick in die Ausstellung im „Museum im Konventbau“

Heute befinden sich die Bilder im Klostermuseum.

Überraschungsfund auf dem Dachboden

Das gibt es tatsächlich: die berühmten Funde auf dem Dachboden. Im Wiblinger Pfarrhaus überdauerten zwei Altarbilder die Jahrhunderte. Genau genommen sind es zwei Altarflügel mit Innen- und Außenseiten – die einzigen Überreste eines spätgotischen Altars aus der mittelalterlichen Klosterkirche Wiblingen. Der Fund ist umso erfreulicher, da kaum etwas von der Ausstattung der alten Klosterkirche bekannt ist. Heute sind die beiden Altarflügel im Museum im Konventbau zu besichtigen.

Teile eines spätgotischen Altars

Der schlechte Erhaltungszustand der kostbaren Altarflügel machte eine aufwändige Restaurierung notwendig. Dabei kam überraschend eine Bemalung auf den Außenseiten zum Vorschein. Mit Hilfe einer Röntgenuntersuchung konnten die Motive dieser Bemalung teilweise rekonstruiert werden. So war unter anderem eine Darstellung der Geburt Christi zu sehen. Wie der spätgotische Altar insgesamt ausgesehen hat, ist jedoch nicht mehr zu klären.

Gemälde des heiligen Fridolin von Säckingen

Der heilige Fridolin von Säckingen.

Um 1500 entstanden

Die Gemälde entstanden um das Jahr 1500 und zeigen die Heiligen Antonius Eremita und Fridolin von Säckingen. Sie wurden in Süddeutschland, womöglich im Umkreis des Meisters von Säckingen, geschaffen. Die beiden Heiligen auf den Innenseiten waren an Sonn- und Feiertagen zu sehen, denn nur dann wurde der Altarschrein geöffnet und die Innenseiten der Altarflügel gezeigt. Noch im 16. Jahrhundert wurde der Altar aus unbekannten Gründen wieder auseinandergenommen und die ursprünglich goldenen Hintergründe dunkel übermalt.

Gemälde des heiligen Antonius Eremita

Gemälde des heiligen Antonius Eremita.

Die beiden Heiligen

Nach dem Heiligen Antonius wurde der 1059 gegründete Antoniterorden benannt. Die Antoniter widmeten sich besonders der Krankenpflege, so auch dem „Antoniusfeuer“, einer der schlimmsten Krankheiten des Mittelalters. Die Kranken mussten stets eine Glocke mit sich führen, um die Gesunden vor einem Zusammentreffen zu warnen. Die Gebeine des Heiligen Fridolin ruhen noch heute im Münster in Bad Säckingen. Der Heilige wird besonders in Südwestdeutschland, im Elsass und der deutschen Schweiz verehrt.

Besuchen Sie das Museum im Konventbau: Die beiden Altarflügel sind heute so aufgestellt, dass Sie sowohl Außen- als auch Innenseiten besichtigen können.

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